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Lessing-Gymnasium in Köln-Zündorf

2001

Das Anfang der 70er-Jahre errichtete Schulzentrum für 2000 Schüler musste in Teilen wegen Schadstoffbelastung abgebrochen und für den gymnasialen Zweig ein Neubau vorgesehen werden.

Unsere Ziele lauteten: Keine erneute Verlängerung der Megastruktur des Schulzentrums, sondern ein separates, unverwechselbares, freundliches und im Innern helles Unterrichts-Haus. Verwendung des knappen Budgets für natürliche und robuste Materialien.

Die Schubverbände auf dem nahen Rhein scheinen zitiert. Tatsächlich verdankt das Haus seine Gestalt auch der geforderten Minimierung der Verkehrsflächen: Durch die optimal ausgenutzten Stichflure wurde ein drittes Treppenhaus obsolet, die Länge konnte verkürzt und das Gebäude deshalb in einem Bauabschnitt realisiert werden, ohne auf den Abbruch des Altbaus warten zu müssen. Um mehr Tageslicht auch von den Stirnseiten in den Mittelflur gelangen zu lassen, wurde die konvexe Form der Köpfe gewählt. Es konnte nachgewiesen werden, dass der Mehraufwand für die runden Formen weit mehr als ausgeglichen werden würden durch die dadurch mögliche Realisierung in nur einem Bauabschnitt.

Die beiden Treppenhäuser bringen, ergänzt durch Deckenausschnitte, viel Tageslicht in den Mittelflur. Mit ihren zahlreichen Podesten und abgesenkten Sitznischen im Erdgeschoss bieten sie Gelegenheit zum Verweilen, zum Beobachten und zum Gespräch. Die durch schlichte baukonstruktive Details erzielten Einsparungen erlaubten im Gegenzug höhere Aufwendungen für natürliche, alterungsfähige Materialien im Innenausbau.